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Breitensport
24.11.2025

Bunnyhunters Dachau gewinnen Sozialpreis des Flughafen München

Ein Projekt, das 2012 begann – und den Verein veränderte. Seinen Anfang nahm alles 2012 bei den Special Olympics National Games in der Münchener Olympiaschwimmhalle. Die Bunnyhunters präsentierten Aquaball damals bei einem Mitmachangebot und lösten bei den Athletinnen und Athleten eine Begeisterung aus, die selbst die Organisatoren überraschte. Einige vergaßen darüber fast ihren eigenen Wettkampfstart.

Für Abteilungsleiter Peter Demmelmayr war dieser Tag ein Wendepunkt. Er erkannte das Potenzial des Sports, Barrieren abzubauen, und entschied: Inklusion wird im Aquaball kein Zusatzangebot, sondern ein fester Bestandteil der sportlichen Arbeit. Dieser Grundsatz gilt bis heute.

Inklusion ohne Sonderwege – einzigartig im deutschen Sport

Rund 10 Prozent der Bunnyhunters haben körperliche oder geistige Einschränkungen – etwa Trisomie 21, Autismus-Spektrum-Störungen oder Mehrfachbehinderungen. Bemerkenswert: Sie trainieren vollständig integriert im regulären Team, ohne separate Gruppen oder Wertungen.
Noch außergewöhnlicher: Sie starten gleichberechtigt bei allen offiziellen Wettbewerben – bis hin zur Deutschen Meisterschaft. Dieses konsequent inklusive Modell ist im deutschen Sport nahezu einmalig und zeigt, dass Inklusion funktioniert, wenn sie im Alltag konsequent gelebt wird.

Ein Konzept, das deutschlandweit Schule macht

Die Wirkung des Dachauer Modells blieb auch über Bayern hinaus nicht unbemerkt. Gemeinsam mit dem DOSB und dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) entwickelte das Trainerteam praxisnahe Konzepte für inklusives Aquaball-Training.
Im DOSB-Projekt „Sport inklusiv – gemeinsam stark im Wasser“ wurde Aquaball als Pilotdisziplin vorgestellt. Ergänzend entstanden Workshops und Fortbildungen, die inzwischen bundesweit genutzt werden – und von Verbandsvertretern häufig als „Leuchtturm gelungener Inklusion“ bezeichnet werden.
Vereine in mehreren Bundesländern, darunter NRW und Hamburg, haben das Konzept inzwischen übernommen – mit großem Erfolg.

Überraschender Sieg beim Sozialwettbewerb

Der erste Platz beim Sozialwettbewerb des Flughafen München kam für die Bunnyhunters unerwartet – umso größer war die Freude bei der Preisverleihung. Auf der Bühne erläuterte Peter Demmelmayr die Entwicklung des Projekts seit 2012 und die Bedeutung inklusiver Mannschaftssportarten.
Sein langjähriges Engagement wurde bereits mehrfach gewürdigt, u. a. mit dem BMW Award für soziales Engagement und dem Ehrenamtspreis Inklusion der damaligen Sozialministerin Kerstin Schreyer.

Ein starkes Signal für den Wassersport

Die Bunnyhunters zeigen, dass Inklusion im Sport nicht nur möglich, sondern eine echte Bereicherung ist. Ihr Beispiel beweist: Teamsport im Wasser verbindet – und schafft ein Umfeld, in dem alle gemeinsam Leistung zeigen können.
Mit dem ersten Preis des Sozialwettbewerbs setzt der Verein ein deutliches Zeichen: Inklusion stärkt den Sport – und kann überall gelingen, wenn man sie lebt.

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