Jubiläum zum 23. Zwergenpokal in Chemnitz: die Wasserball-Auswahl U13 des Bayerischen Schwimmverbandes (BSV) bestritt das erste Spiel des Turniers und damit das 1000. Spiel in der Geschichte des Zwergenpokals überhaupt. Nach dem Anpfiff und dem Anschwimmen wurde der Ball nicht vom Schiedsrichter ins Wasser geworfen, sondern es gab eine kleine Abschiedsrede für Mitbegründer des Zwergenpokals und Förderer im Jugend-Wasserball Ulrich Mikulcak. Er wurde mit Blumen und einem unvergesslichen Dankeschön für jahreslanges Engagement geehrt.

Aber von vorn: Wie jedes Jahr im Juni machten sich das Kader-Team der Wasserball-Jugend des BSV auf den Weg nach Chemnitz zum alljährlichen Sichtungsturnier, dem Zwergenpokal. Teilnehmer waren 13 Mannschaften der Jahrgänge 2012 und jünger aus allen Landesverbänden deutschlandweit. Dieses Jahr wurde das Team aus Bayern – 15 Spieler aus Würzburg, München, Weiden und Nürnberg – von ihren Trainern Zoran Milenkovic, Teodor Bradajic und Benjamin Flammensberger begleitet. Und wie jedes Jahr strahlte die Sonne am Wochenende des 13.-15. Juni 2025 bei 30 Grad vom strahlendblauen Himmel. Einziger Unterschied zu den Vorjahren: das Schwimmbad verblieb unter seinem „Winterdach“. Aufgrund finanzieller Engpässe und kurzer Betriebsdauer bis zu den Sommerferien lohnte es sich nicht, das Bad dieses Jahr als Freibad „umzubauen“. Das tat der allgemeinen Stimmung aber keinen Abbruch: auf dem Platz waren Zeltüberdachungen für jede Mannschaft aufgebaut und die Verpflegung war gewohnt tadellos organisiert.

Zurück zum ersten Spiel des Team Bayern gegen die Mannschaft aus Südwestsachen: nach seiner Ehrung warf Ulrich Mikulcak einen „Schiedsrichterball“ und der 23. Zwergenpokal war offiziell eröffnet. Im Spiel gegen die Auswahl aus Südwestsachsen und im darauffolgenden Spiel gegen den Bezirk Südwestfalen Mix waren die Jungs der Bayern-Auswahl nicht ernsthaft gefordert. Die Siege – 10:0 und 12:3 – bildeten nicht die Realität ab, sondern wurden dem Geist des Sichtungsturniers gerecht: Trainer Zoran Milenkovic nahm jeweils nach kurzer Zeit die Älteren des Teams – Moritz Schmitt, Nico Khokhobashvili (Post SV/1. FC Nürnberg), Fabian Simon (SV Weiden), Jon Urkijaga (SV Würzburg) und Alan Falch (Stadtwerke München) – raus und überließ den Jüngeren das Spiel, das Feld und vor allen Dingen die Spielerfahrung. Erwähnenswert an dieser Stelle ist, dass es auch dann kaum zu weiteren Toren des Gegners kam. Die Verteidigung lief auf einem technisch hohen Niveau, beständig wurde der Ball zurückgeholt, die Gegner kamen nicht zum Wurf.

Als Erster der Vorrundengruppe trafen die Bayern am Samstag früh als erstes auf die LSV Berlin. Der 13:3-Sieg verlief wie am Vortag. Nur der Spielmodus hatte sich von 2x10-Minuten durchlaufend auf 4x5-Minuten geändert. So blieb wieder genug Zeit, um allen Spielern ihren Einsatz zu ermöglichen und sich als Team zu finden. Nichts Neues gibt es über die anderen Spiele der Zwischenrunde zu erzählen. Die Siege gegen die LSV Baden-Württemberg mit 13:4 und gegen den Vorjahressieger LSV Sachsen mit 17:9 verliefen nach dem gleichen Schema. Die Jungs aus Bayern waren motiviert, fokussiert, konzentriert und hatten sichtlich Freude am Spiel. Das Team-Spiel war hervorragend, vor dem Tor wurden die Bälle gepasst, abgegeben und ausgespielt, so dass die Torschüsse sicher verwandelt werden konnten. Auch Distanzschüsse fanden überlegt und äußerst zielsicher die Ecken des gegnerischen Tores.

Am Sonntag traf das Team im Halbfinale auf die Auswahl aus Brandenburg. Etwas mehr Spannung lag in der Luft, im ersten Viertel kamen die Jungs über ein 1:0 nicht hinaus. Nach der Ansprache in der Viertelpause von Zoran Milenkovic fanden sie aber schnell wieder zu ihrem Spiel, dominierten die Gegner aus Brandenburg und konnten so mit einem 7:0 in die Halbzeitpause gehen. Am Ende gewannen sie mit 9:5, während der Vorjahreszweite, die Mannschaft der LSV Niedersachsen auf dem Nachbarfeld gegen die Auswahl aus Nordrhein-Westfalen gewann und somit als Gegner für das Finale feststand.

Beim Finale hatte so mancher den Eindruck eines Déjà-vu: es glich einem Remake des Finales der Nico Trophy vom November. Die Jungs des BSV überzeugten – wie schon das ganze Wochenende über – mit einem spielerisch und technischen hohen Niveau, dem das Team aus Niedersachsen jedoch eine äquivalent starke Verteidigung entgegensetzte. Die Führungen wechselten sich ab, am Ende stand es nach der regulären Spielzeit und einem umstrittenen, nicht gegebenen Tor für Bayern in der letzten Sekunde 6:6. Im 5-Meter-Werfen verwandelten alle 6 Schützen ihre 5-Meter, im finalen Shootout mussten die Bayern sich schlussendlich mit 9:10 geschlagen geben.
So gingen die verdienten Platzierungen an:

1. LSV Niedersachsen
2. LSV Bayern
3. SV Nordrhein-Westfalen (8:7 n.5m gegen LSV Brandenburg)

Nach kurzer Enttäuschung über die knappe Entscheidung kam aber doch Freude über den erreichten 2. Platz auf, auf den die Jungs zu recht stolz sein können. Wurde doch ersichtlich, dass es aktuell nur eine Mannschaft deutschlandweit gibt, die die Jungs der Bayern-Auswahl wirklich fordert. Getoppt wurde die Freude durch die Auszeichnung von 3 Spielern des BSV in das Allstar-Team: Kapitän der Mannschaft Moritz Schmitt und Nico Khokhobashvili, beide vom Post SV Nürnberg / 1. FCN, und Fabian Simon vom SV Weiden.

Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team!! und ein großes Dankeschön an den Ausrichter, den SC Chemnitz, für einen – wieder einmal – gelungenen Zwergenpokal!